Schneeschuhlaufen ist beliebt, an schönen Wochenenden sind teilweise ganze Heerschaare von Schneeschuhläuferinnen und -läufern unterwegs. Kein Wunder: Die breiten Treter ermöglichen den Zugang zu Gebieten, in denen man mit normalen Wanderschuhen nicht mehr vorwärts käme. Zudem ist man an der frischen Luft und bewegt sich. Viele Tourismusdestinationen und Bergbahnen haben den Trend erkannt und Schneeschuhtrails eingerichtet. Sie führen auf markierten Pfaden bequem durch die verschneite Landschaft und haben den Vorteil, dass die Wintersportler kanalisiert werden, wodurch der Druck auf die Wildtiere sinkt.
Soweit so gut. Doch wie steht es um die Lawinengefahr auf Schneeschuhtrails? Skipisten und Langlaufloipen werden bewirtschaftet und gezielt vor Lawinen geschützt. Hier darf man sich getrost sicher fühlen. Weil Schneeschuhtrails ebenfalls markiert sind leiten viele Leute daraus ab, dass auch diese vor den winterlichen Gefahren sicher sind und einem hier nichts passierten kann. Zudem herrscht noch vielfach die Meinung, unter der Waldgrenze gebe es keine Lawinen. So einfach ist das aber nicht. Unterhalb der Waldgrenze können genauso gut Schneerutsche abgehen, die für eine Verschüttung ausreichen. Und ein Schneeschuhtrail ist nur dann sicher, wenn er gleich wie die Skipisten regelmässig kontrolliert und bei Lawinengefahr gesperrt wird oder wenn er durch ein Gebiet führt, das vor Lawinen sicher ist, zum Beispiel über eine Ebene, bei der steile Hänge weit weg sind.
Das trifft längst nicht auf jeden Schneeschuhtrail zu. Viele werden Anfang Wintersaison markiert und dann hat es sich. Teilweise macht am Start eine Tafel auf die Lawinengefahr aufmerksam oder gibt an, bei welcher Gefahrenstufe ein Trail gesperrt ist. Auf all diesen Trails gilt dasselbe wie überall abseits gesicherter Pisten: Lawinengefahr beachten und entsprechende Vorsichtsmassnahmen treffen. Das bedeutet: vor der Tour das Lawinenbulletin konsultieren und sich beim Betreiber des Trails informieren, ob die gewünschte Route bei der aktuellen Gefahrenstufe sicher begangen werden kann.
Wenn man keine klare Antwort erhält oder man darauf hingewiesen wird, dass man auf dem Trail die Lawinengefahr beachten müsse, dann hilft nur eines: Eine professionelle Tourenplanung unter Berücksichtigung der Lawinengefahr und eine Lawinenausrüstung. Was alles dazu gehört und wie das vor sich geht, lernt man in einem der zahlreichen Lawinenkurse, die jedes Jahr angeboten werden. Wem das alles zu kompliziert ist, der soll sich einem Schneeschuhwanderleiter oder Bergführer anschliessen. Dieser führt ihn sicher und genussreich durch die winterliche Bergwelt.
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