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Mitte Juli waren wir mit einer Gruppe am Bündner Calanda unterwegs. Allen gemeinsam: das Interesse am Thema Wolf und die Bereitschaft, sich auf verschiedenste Perspektiven einzulassen. Gerne teilen wir die folgenden Artikel mit euch, die am 30. Juli und  5. August im Bündner Tagblatt erschienen sind:

Wolf Artikel BT 1. Teil

Wolf Artikel BT Teil 2

Wiederholung der Tour vom 18.-20. Oktober 2013!

Danke liebes nasses Osterwetter – du hast uns einen wunderbar wilden Waldstreifzug ermöglicht, unsere Küche mit den ersten Wildkräutern bereichert und uns zum Experimentieren inspiriert.
Weil uns das Wetter heute viel zu unsicher schien, um voller Elan den Rucksack zu packen und in den Zug nach Süden zu steigen, taten wir etwas, was wir schon ganz lange nicht mehr getan haben: auschlafen! Dann: zum ausgedehnten Osterfrühstück die Staumeldung im Radio hören und uns darüber freuen, dass wir bloss bunt bemalte Eier tütschen. Ein bisschen in den neusten Zeitschriften blättern und dann, wirklich erst dann, als es uns ganz und gar danach ist, schlüpfen wir in die Waldhosen, steigen in die Wanderschuhe und ziehen los. Wir wollen gucken, was sich da in unserem Wald so tut und was sich da schon ernten lässt. Schliesslich haben  wir in drei Wochen unseren Wildpflanzentag mit Gästen. Und siehe da: aus dem Schnee beim Bach im Tobel gucken uns Bärlauchblätter entgegen. Ehrlich gesagt, wir hatten sie schon vor einer Woche das erste Mal gesehen, aber jetzt nehmen wir einige von ihnen mit. Und – lehrreich – entdecken in unmittelbarer Nähe jungen Aaronstab, den man in der Eile schon mit unserem Bärenfreund verwechseln könnte. Genau darum sammeln wir Wildpflanzen mit Kopf und Herz bei der Sache und Blatt für Blatt. Von Hand, nicht mit der Schere. Der Aaronstab bleibt stehen. Später finden wir an einem schattigen Südwestabhang ein weiteres Feld. Auch Scharbockskraut, Griersch und Löwenzähnchen begleiten uns auf unserem Querfeldeingang.
Am Himmel tanzen die Milane mit den Schneeflocken um die Wette. Unsere Schuhe sind herrlich dreckverklebt. Am Waldrand stehen junge Herbstzeitlose. Falsche Freunde für den Bärlauchsammler? Nein! Tolle Freunde, die sich genau jetzt offenbaren, wo ihre hellgrünen jungen Blätter wirklich denen des Bärlauchs gleichen. Sie geben uns die Chance, beide Pflanzen genau miteinander zu vergleichen. Guck, die eine hat eine weisse Mittelrippe durch das ganze Blatt hindurch. Ja, und schau, hinten ist die eine matt und die andere glänzt. Und jetzt schau ganz genau, wie sie aus dem Boden wächst. Eigentlich, so gesehen, kann man die ja gar nicht wirklich verwechseln, oder?

In der Schlossschenke gönnen wir uns einen Tee. Und eine Suppe zu zweit – denn statt Portmonnaie, Handy und Hausschlüssel habe ich nur gerade zwei Zehnernoten in den Hosensack gesteckt. Aber wir haben die Rechnung ohne Wirtin gemacht: sie zaubert uns trotzdem ein liebevolles 3-Gangmenü auf den Tisch: zur Vorspeise ein Amusebouche, zur Hauptspeise eine Karottensuppe mit zwei Löffeln und zum Abschluss zwei Amaretti – danke, das war wunderschön, hat toll geschmeckt und war die perfekte Werbung für euer Lokal! Wir kommen bestimmt bald mit vollem Geldbeutel wieder!

Und jetzt sitze ich hier an meinem Schreibtisch und beschrifte: das Glas mit dem feinen Bärlauchpesto, den Streuer mit dem Kräutersalz und den mit dem Lavendelzucker. Nein, Lavendel haben wir nicht gesammelt, aber die Chlütterei in der Küche mit den selbstgesammelten Grünlingen hat mich inspiriert, einwenig zu experimentieren. Zum Abendessen gab es Champignon mit Bärlauch-Käsefüllung, dazu Bratkartoffeln und Spinat. Ich fühle mich lebendig, genährt und verbunden. Und habe für heute genug von Bärlauch. Aber da stehen ja noch die Erd- und Himbeeren mit einer Prise Parfümzucker 🙂

Rezept Bärlauchpesto (frei nach chefkoch.de):
20-30 Bärlauchblätter kleinschneiden und mit 1 dl Olivenöl übergiessen.
50 gr geriebenen Schafkäse oder Parmesan und 50 gr angeröstete gemahlene Mandeln dazugeben.
Etwas Zitronensaft, Salz und Pfeffer dazu.
Mit dem Stabmixer pürieren, abfüllen, beschriften.
Reicht für ca. 1 Joghurtglas in Tonigrösse

Hommage auf einen treuen Begleiter

Tja, da redet man über den Samichlaus, den Schmutzli, den – jööö! – Esel, Mandarinli, Guetzli, Nüsse und Kalorien – nur über einen hört man nie etwas, obwohl er gerade jetzt, in dieser vorweihnächtlichen Zeit eine gaaanz wichtige gesellschaftliche Funktion inne hat. Und weil er noch so viel mehr kann als Knabberzeugs in Dunkelheit hüllen, kommt hier ein kleiner Tipp für die Wildnisgemeinschaft, für Waldspielgruppenleitende und alle anderen, die sich unterwegs auch mal warm und trocken hinsetzen möchten. Das Ding, von dem ich schreibe, heisst simpel und unaufgeregt: Jutesack! Ich liebe multifunktionale Gebrauchsgegenstände und deshalb liegt in unserem Material-Basecamp nebst Lawinenverschüttetensuchgeräten, Emaillegeschirr und Feuerschale ein Stapel von – eben – Jutesäcken. Wir brauchen sie, um Holz und andere wichtige Sachen auf dem Veloanhänger zu transportieren. Einmal am Ziel, benutzen wir sie als Sitzunterlage. Weiter kann man darauf wunderbare Ausstellungen und Auslegeordnungen machen, zum Beispiel mit Wildpflanzen. Mein Jutesack trocknet klamme Füsse und wenn er irgendwann einmal ausgedient haben sollte, dann wird daraus zum Schluss noch Zunder. Aber dafür ist er eigentlich zu schade, der Jutesack. Ja, und dann ist da noch der Trick mit der Biwakhülle: natürlich konnte ich die Finger nicht lassen von dem Riesenjutesack, dem 400-Liter-Modell für 6 Franken. Der Samichlaus würde sich bedanken … aber in lauen Sommernächten oder auch herbstlichen wird dieses Juteteil zum Biwaksack. Der isoliert, schützt gegen Funken vom Feuer und produziert keinen Tropfen Kondenswasser. Braucht dafür aber eine anständige Portion Fusseltoleranz von seinem Besitzer … .
So, und wer jetzt noch weitere kreative Outdoor-Verwendungszwecke für den guten alten Jutsack hat, der lasse es uns hier wissen. Für den originellsten Tipp gibt’s ein kleines, multifunktionales, irgendwie cleveres Weihnachtsgeschenk …

Schneeschuhlaufen ist beliebt, an schönen Wochenenden sind teilweise ganze Heerschaare von Schneeschuhläuferinnen und -läufern unterwegs. Kein Wunder: Die breiten Treter ermöglichen den Zugang zu Gebieten, in denen man mit normalen Wanderschuhen nicht mehr vorwärts käme. Zudem ist man an der frischen Luft und bewegt sich. Viele Tourismusdestinationen und Bergbahnen haben den Trend erkannt und Schneeschuhtrails eingerichtet. Sie führen auf markierten Pfaden bequem durch die verschneite Landschaft und haben den Vorteil, dass die Wintersportler kanalisiert werden, wodurch der Druck auf die Wildtiere sinkt.

Soweit so gut. Doch wie steht es um die Lawinengefahr auf Schneeschuhtrails? Skipisten und Langlaufloipen werden bewirtschaftet und gezielt vor Lawinen geschützt. Hier darf man sich getrost sicher fühlen. Weil Schneeschuhtrails ebenfalls markiert sind leiten viele Leute daraus ab, dass auch diese vor den winterlichen Gefahren sicher sind und einem hier nichts passierten kann. Zudem herrscht noch vielfach die Meinung, unter der Waldgrenze gebe es keine Lawinen. So einfach ist das aber nicht. Unterhalb der Waldgrenze können genauso gut Schneerutsche abgehen, die für eine Verschüttung ausreichen. Und ein Schneeschuhtrail ist nur dann sicher, wenn er gleich wie die Skipisten regelmässig kontrolliert und bei Lawinengefahr gesperrt wird oder wenn er durch ein Gebiet führt, das vor Lawinen sicher ist, zum Beispiel über eine Ebene, bei der steile Hänge weit weg sind.

Das trifft längst nicht auf jeden Schneeschuhtrail zu. Viele werden Anfang Wintersaison markiert und dann hat es sich. Teilweise macht am Start eine Tafel auf die Lawinengefahr aufmerksam oder gibt an, bei welcher Gefahrenstufe ein Trail gesperrt ist. Auf all diesen Trails gilt dasselbe wie überall abseits gesicherter Pisten: Lawinengefahr beachten und entsprechende Vorsichtsmassnahmen treffen. Das bedeutet: vor der Tour das Lawinenbulletin konsultieren und sich beim Betreiber des Trails informieren, ob die gewünschte Route bei der aktuellen Gefahrenstufe sicher begangen werden kann.

Wenn man keine klare Antwort erhält oder man darauf hingewiesen wird, dass man auf dem Trail die Lawinengefahr beachten müsse, dann hilft nur eines: Eine professionelle Tourenplanung unter Berücksichtigung der Lawinengefahr und eine Lawinenausrüstung. Was alles dazu gehört und wie das vor sich geht, lernt man in einem der zahlreichen Lawinenkurse, die jedes Jahr angeboten werden. Wem das alles zu kompliziert ist, der soll sich einem Schneeschuhwanderleiter oder Bergführer anschliessen. Dieser führt ihn sicher und genussreich durch die winterliche Bergwelt.

Barfuss im Herbstwald

Am Samstag, 24. November 2012 war es soweit: der Waldtag mit WildOut Natuererlebnisse feierte Premiere. Von Elgg aus ging es zu einem wunderschönen geheimen Waldplatz. Aber wie das so ist, wenn man als „wilde Gruppe“ unterwegs ist, war der Weg natürlich ein wichtiger Teil des Ziels – und so brauchten wir den ganzen Morgen, um die Strecke zurückzulegen. Es galt, die Sinne zu schärfen und Dinge zu entdecken, die der Wahrnehmung sonst verborgen bleiben. Die Schatztruhe hielt vom Wurmdreck über Eibenbeeren bis zum Schneckenhaus und der Reh- oder Wildschweinfährte so manches für uns bereit. (Und einige Rätsel blieben bis zuletzt ungelöst …).

Hier entsteht Holunderpunsch
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Eine Tiergeschichte

(Eine Geschichte, die anlässlich eines Natuererlebnistages „Bi Lux und Fux“ im Tösstal entstand:)

Der neue Waldbewohner oder wie Luchs zu seinem Namen kam

Die Geschichte spielt vor vielen, vielen Jahrhunderten. Lange bevor Postkutschen durchs Tösstal fuhren, die Menschen an Webstühlen und Spinnrädern arbeiteten und in ihrer Freizeit Holzlöffel schnitzten. Zu der Zeit, als die Tiere den Wald noch meistens für sich alleine hatten.

Es ist ein harter Winter mit viel Schnee. Auch das Tösstal und der Tössstock sind tief verschneit; die Wildtiere, die keinen Winterschlaf machen, suchen sich windstille, geschützte Plätze tief im Wald und bewegen sich auf der Suche nach etwas Futter nicht mehr als gerade nötig. Alle sparen ihre Energie so gut es geht. Haben sie im Sommer und Herbst genügend Fett und Futter gesammelt, um den Winter zu überstehen? Da macht eines Tages ein Gerücht die Runde durch die Winterstille. Weiterlesen »

Willkommen!

Willkommen bei WildOut Natuererlebnisse!
Mit diesem Blog wollen wir Wander-, Berg-, Wildnis- und Naturbegeisterte an den Erfahrungen teilhaben lassen, die wir als Wanderleiter und Wildnispädagogin mit unserem Schweizer Unternehmen WildOut Naturerlebnisse machen. Gerne beantworten wir hier Fragen unserer Gäste, geben Tipps und Tricks und schreiben über interessante Entwicklungen in den Bereichen Wandern, Schneeschuhlaufen, Natur- und Wildnispädagogik.
Andrea & Dani